02.04.2024
Winterthur Consulting Group AG

Wachstum bleibt niedrig

Inflation ist kein Phänomen, das im luftleeren Raum entsteht. Neben den langfristigen Inflationserwartungen und Lohnerhöhungen spielt auch die konjunkturelle Entwicklung eine wichtige Rolle. In Amerika spricht das in den kommenden Monaten für eine anziehende Inflationsdynamik. In der Schweiz sollte die Inflation eher tief bleiben. Dynamik bestimmt auch das ‘Risikomanagement nach WCG:ROB’, einfache, regelbasierte und risikofokussierte Umsetzung von Anlageentscheiden. So steuern wir unsere Aktienportfolios aktiv.

Der Blick auf die Konjunkturindikatoren der letzten Wochen war weiterhin von Unsicherheit geprägt. Dennoch scheint sich die von uns prognostizierte sehr schwache Wirtschaftsentwicklung in China und Europa weiterhin zu materialisieren. In den Vereinigten Staaten dagegen, wo der Rezessionsindikator seit anderthalb Jahren vor einer wahrscheinlichen Rezession warnt, ist bisher der Wachstumseinbruch ausgeblieben. Im Gegenteil, das Wachstum in Amerika lag in der zweiten Jahreshälfte des vergangenen Jahres recht deutlich über Trend, weswegen die Produktionslücke, die als prozentuale Differenz des Volkseinkommens von seinem Trendwert definiert ist, wieder grösser geworden ist. Die letzten Konjunkturdaten lassen allerdings vermuten, dass das US-Wachstum in gemächlichere Bahnen übergegangen ist. Die Wachstumsentwicklung ist für die Unternehmen und die privaten Haushalte in vielerlei Hinsicht wichtig. So ist die Entwicklung der Konjunktur für den Arbeitsmarkt von grosser Bedeutung. Solange die Wirtschaft wächst, schaffen die Unternehmen in der Regel neue Stellen. Die dadurch stark beeinflusste, subjektive Arbeitsplatzsicherheit wirkt wiederum positiv auf die Ausgabenfreude der Konsumenten und damit auf den privaten Konsum. Sowohl die Arbeitsmarktentwicklung als auch der private Konsum verlaufen in der Regel parallel mit dem Wachstum. Dementsprechend eignen sich diese Grössen auch nicht, um die Konjunktur zu prognostizieren. Wo sich Wachstumsraten dagegen als Prognoseinstrument eignen, ist im Bereich der Inflationsprognose. In vielen Volkswirtschaften gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen der Produktionslücke und der Inflationsentwicklung. Zumindest die Kerninflation folgt einem Trend, der durch Inflationserwartungen und Lohnerhöhungen bestimmt wird. Die Abweichung von diesem Trend ist dagegen stark der konjunkturellen Entwicklung geschuldet. In der Schweiz läuft die Inflation mittlerweile fast parallel zur Konjunktur. Der Blick auf die Konjunkturentwicklung erklärt dies auch die aktuell tiefen Inflationsraten der Schweiz. Mit einem Jahreswachstum nur knapp über der Null-Linie ist in der Schweiz die Produktionslücke in den negativen Bereich abgerutscht. Neben der Aufwertung des Frankens erklärt dies die überaus tiefe Kerninflation von nur etwas über 1%. Auch in den kommenden Quartalen sollte, den Vorlaufindikatoren folgend, das Wachstum bei uns niedrig bleiben. Damit erscheint es höchst wahrscheinlich, dass die Inflationsraten auch nach Auslaufen der Effekte der Frankenaufwertung im Zielbereich der Nationalbank bleiben werden.

Der Zielbereich unserer Portfolioallokation wird durch den regelbasierten Bewirtschaftungsansatz WCG:ROB bestimmt. Zentral ist dabei der Fokus auf das Risiko und die damit verbundene adäquate Entwicklung. Besuchen Sie auch unsere neue WCG:ROB-Webseite www.wcgrob.ch

 

Dr. Ralph Peterli / Rolf Gloor
Winterthur Consulting Group AG

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